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BEHANDLUNGSBEGINN
Der beste Zeitpunkt für eine kieferorthopädische Behandlung ist von der Art der individuellen Zahnentwicklung abhängig. Manche Behandlungen sollten schon mit 6 Jahren begonnen werden (so genannte Progenien, d.h der Unterkiefer steht vor dem Oberkiefer, und extrem offene Bisse, sowie der Kreuzbiss, d.h. die unteren Zähne übergreifen die oberen). In der Regel findet die Behandlung zwischen 9 und 10 Jahren statt, wenn die unteren Milcheckzähne durch bleibende Zähne ersetzt werden.
Beim ersten Besuch verschaffen wir uns einen Gesamtüberblick über die Zahn- und Kieferstellung. Dabei wird eine Beurteilung der Lagebeziehung der Kiefer zueinander und der Kau- und Gesichtsmuskulatur vorgenommen, sowie die Zungenfunktion überprüft. Die Berücksichtigung des Schluckens und der Atmung spielen ebenfalls eine wichtige Rolle.
Sollte dann eine kieferorthopädische Behandlung notwendig sein, werden vorab diagnostische Unterlagen erstellt, d.h. Röntgenbilder (Orthopantomogramm und Fernröntgenseitbild), Abdrücke für die Herstellung diagnostischer Modelle sowie Profilfotos.Das Orthopantomogramm (OPG) benötigt man, um zu diagnostizieren, ob Zahnanomalien vorliegen, die Zahnwurzeln unauffällig sind oder ob beispielsweise bleibende Zähne unter den Milchzähnen nicht angelegt sind (Zahnunterzahl, Hypodontie) oder zu viele Zähne (Zahnüberzahl, Hyperdontie) vorhanden sind, ob Karies vorhanden ist oder ob die Weisheitszähne angelegt sind. Ebenso kann man Durchbruchsstörungen, verlagerte und retinierte Zähne sowie Zahnfehlstellungen im Orthopantomogramm erkennen.
Das Fernröntgenseitbild (FRS) benötigt man, um den Wachstumstyp zu bestimmen, die Zahnachsenstellung (bzw. die Winkel) der Schneidezähne zum Ober- bzw. Unterkiefer beurteilen zu können und die Kieferlagen (Ober- zu Unterkiefer) zu bestimmen.
Das diagnostische Modell wird mittels Modellanalyse vermessen und danach zusammen mit den Röntgenbildern ein Behandlungsplan erstellt.